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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 35

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Don 2000 bis 560 v. Ghr. 35 sollte. Hundert und zwanzig tausend Menschen, die daran arbeiteten, verloren (nach Herodot ) ihr Leben dabei; aber der König gab das Werk auf, weil ihm ein Orakel verkün- digte: er arbeite für Barbaren. Auch gründete er eine Seemacht für Ägypten. Wenn phönicische Seefahrer wirk- lich Afrika umschifft haben, so war es aufseine Veranlas- sung geschehen. Nach dem Besitze des reichen Phöniciens und Syriens trachtete auch er. Die Syrer schlug er rn ei- nem Landlreffcn bei Magdolus, eroberte nach dieser Schlacht die Stadt Kadytis, und überschwemmte Sy- rien bis an den Euphrat. Allein an dem Widerstande des chaldaisch - babylonischen Helden Nebukadnezar scheiterte sein Eroberungsplan; er verlor nicht nur das Gewonnene wieder, sondern auch Ägypten selbst wurde von Nebukadne- zar verwüstet. Von seinem Sohne Psammis (601 - 5q5) erwähnt die Geschichte nur eines Feldzuges nach Äthiopien und der Fortdauer des freundlichen Verkehrs mit den Griechen. Auf Psammis folgte sein Sohn Apries (5y5 - 570). Dieser that glückliche Feld- züge gegen Cypern und Phönicien, und brachte große Kriegsbeute nach Ägypten zurück. Endlich aber wur- den die Ägyptier seiner vtelen Kriege müde. Als seine Unternehmung gegen Cyrene vollends unglücklich ab- lief, empörte sich sein Heer, und wählte statt seiner den Ägyptier Amasis zum Könige. Amasis (570 - 525 ). Durch treue Erfüllung seines königlichen Berufes, durch Klugheit und Begünstigung der Priester suchte er das Unrecht, wodurch er auf den Thron gelangt war, in Ber- geffenheit zu bringen. Auch er begünstigte die Griechen, und wies ihnen Naukratis als die Stadt an, wo sie sich niederlaffeu könnten. Denjenigen von ihnen, die bloß die Schifffahrt hin und her betrieben, schenkte er einige Ge- genden, um ihren Gottheiten dort Altare und heilige Platze zu weihen« Den berühmtesten dieser Tempel (Hellenium) erbauten Chios, Phocäa, Klazomenä, Nhodus, Kn dus, Halikarnaß und Mitylene; die Ägineten errichteten dem Zupiter, die Samier der Juno, die Milesier dem Apölls eigene Tempel« Den Krieg vermied Amasis; es wird bloß erzählt, daß er die Insel Eypern sich unterworfen habe. Desto

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 71

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 5ó0 v. Chr. 71 12. S i c y 0 n. Dieses, wegen seines hohen Alterthums berühmt, ward, wie die Sage lehrt, von Ägialeus gestiftet, aber erst von dem neunzehnten seinerkönige (Sicyon) er- hielt es den Namen Sicyon. Als die lange, jedoch dunkle Reihe der Könige des kleinen Staates sich endigte, wurde derselbe vierzig Jahre lang von Priestern des Carncischen Apolls regiert, zur Zeit des trojanischen Krieges aber soll Sicyon einen Theil von Argos gebildet haben. Bei den Ein- fällen der Herakliden wurde es dorisch, und als im Verfol- ge der Zeit auch hier das Königthum aufgehört hatte, ward dieser Staat dem Wechsel der Volksherrschaft und Tyran- nei preis gegeben. Bon den Tyrannen, welche denselben zwischen 700 und 600 v. Ehr. beherrschten, werden der erste derselben, Orthagoras, und Clisthenes, der letzte derselben, mit Ruhm genannt. Orthagoras wußte durch seine Mäßigung und Klugheit die Wuth der Parteien zu hemmen, Clisthenes aber erwarb sich durch seine Tugen- den Achtung und Liebe. Auch ward die Tochter des letzter», Agariste, die Gemahlin des Atheners Megacles, in welchem das berühmte Haus der Alcmäoniden sein Haupt verebrte. Als aber nach dem Tode des Clisthenes die Volksherrschaft in Sicyon hergestellt wurde, kehrte auch wieder die ver- derbliche Wuth der Parteien zurück. 1z. C 0 r i n t h. Sisyphus, der Sohn des Äolus, wird als Stif- ter vowcorinth (Ephyra) oder doch als Stifter eines al- ten Herrscherstammes dieser Stadt genannt. Sehr frü- he benützten die Corinther die glückliche Lage ihrer Stadt für den Handel, so daß schon Homer den corinthischen Neichthum preist. Das Haus des Herakliden A l e t e S, an welchen Corinth zurzeit der dorischen Wanderung kam, be- hauptete die Herrschaft bis zum Zähre 777 v. Chr., in wel- chem die königliche Würde aufgehoben, und die Negierung zweihundert der vornehmsten B a c ch i a d e n, welche ebenfalls zu dem Stamme der Herakliden gehörten, und jährlich aus ihrer Mitte einen Prytanen wählten, übertragen wurde. Doch schon 65 7 v. Chr. riß Cypselus, des Eetions Sohn, das Haupt einermächtigen Partei, diealleinherk-

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 72

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
72 Ulte G e sch ich te. fchaft an sich, und brachte sie an seinen Sohnperian- dcr, Herwegen seiner Liebe für die Wissenschaften unter den sieben Weisen Griechenlands glanzte, aber keineswegs hurch Milde der Negierung sich auszeichnete. Auf Perian- der folgte 587 sein Neffe Psammetich; allein 584 stellten die Eorintyer die oligarchische Verfassung wieder her. Fortwährend blühte der Handel und Wohlstand Co- rinrhs, welches ein sehr bedeutender Stapelplatz für dir Maaren Asiens und Italiens >var. Corcpra, Leucas, Potidaa und andre Scadte waren Pflanzorte dieser rei- chen Handelsstadt, Auch die isthrnifchen Spiele wurden in dem Gebiete und unter der Aufsicht der Corinther gefeiert, und gewahrten ihnen wichtige Bortheile, A r g o l i s. Auch in dieser Landschaft, welche in der Sagen- geschichte der Griechen so berühmt ist, muffte das König- thum bald der Bolksherrschaft weichen. Schon um, 984 v. Chr. wurde, nachdem Meltas, der letzte von den Nachfolgern des £ e m e n u 3, ermordet worden war, die kö« nigliche Würde zu Argos mit einer republicanischen Ver- fassung vertauscht. Nie mehr aber erhob sich Argos zu dem alten Glanze, und ward besonders von Sparta oft gedrückt. Auch andre Städte von Argolis, wie Mp cenä und Z i r \) n ö, Epidauru s, Trözeue und H e r m i o n e, regierten sieh selbst, Mpeena lebte in steter Feindschaft mit Argos. Epidauru6§ Trözeue und Hermione trieben einen lebhaften Handel. 15, A r e a d i e n. Dieses ward in uralter Zeit von Pelasgern besetzt, und daher Pelasgia genannt, aber von Areas, dem Sohne Jupiters und der Callisto, einem seiner Stamm- fürsten in der frühesten Zeit, erhielt es den Namen Ar- cadien; und eben dieser Areas führte auch den Ackerbau in densselben ein. Wohl hauptsächlich durch seine Bergs geschützt, behauptete das Land unter seinen Stamm fürsten,, gegen Hellenen sowohl als Herakliden, feine Selbstständig- keit. In den Kriegen zwischen den Spartanern und Messe- niern traten die Arcadier auf die Seite der letztem, und prurordeten nicht nur ihren König Aristokrates H., wer

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 77

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 77 beinahe unversehrt erhalten hat, und daß dieselbe erst im Lauft der persischen Kriege wesentlich verändert wurde. Die neugewonnene Kraft dieses Volkes zeigte sich bald -in glücklichen Fehden gegen seine Nachbarn. Vornehmlich aber bestanden sie, ungefähr hundert und dreißig Jahre nach Lycurg, einen harten, aber für sie glücklichen Kampf mit den Meffeniern. Messenien, eine der anmuthigsten und fruchtbarsten L-andschaften des Peloponnes, war bei dem Einfalle der Dorer an Cresphontes gekommen, nach dessen -Sohne Äpytus die hier regierenden Herakliden Äp y ti d e n genannt wurden. Das Land war glücklich unter der Herr- schaft dieser Äpytiden. Nur Sparta's Nachbarschaft war sein Unglück. Durch vielfache Übung in Fehden und durch Lycurgs Einrichtungen waren die Spartaner allmalig er- vbcrungölustig geworden, und bei steigender Bevölkerung ver- langten sie nach den schönen Gefilden Messeniens um so mehr, da sie selbst ein kahles Bergland bewohnten. Streitigkeiten zwischen einzelnen Spartanern und Mef- feniern führten bald einen Krieg (7 42 - 722 v. Chr.) zwi- schen beiden Staaten herbei. Die Spartaner begannen den- selben mit der Einnahme der mesftnischen Stadt Amphea. Einige Jahre widerstanden die Messender nicht ohne Ta- pferkeit. Aber im fünften Jahre des Kriegs mußten sie sich in die Festung Zthome, die auf der Höhe des gleich- namigen Berges, eines der größten und steilsten im Pelo- ponnes, lag, zurückziehen; und Aristodemns, ein Nachkomme des Äpytuö, brachte, dem Rathe des Drakels zu Delphi gemäß, zur Rettung des Vaterlandes, seine ei- gene Tocht-er zum Schlachtopfer dar. Einige Zeit nachher ward eben dieser Aristodemns zum Könige gewählt, -konnte aber- wie tapfer er auch war, den Kampf mit Sparta nicht zu einem glücklichen Ende bringen. Hierüber, und wohl auch über den Tod seines Kindes siel er in tiefe Schwer- muth und ermordete sich über dem Grabe feiner Tochter. Mit ihm sanken der Muth und die Hoffnung der Mössenier. Sie mußten sich (722) den Spartanern unterwerfe^. Wahrend dieses ersten messenifchen Kriegs geschah es, daß der König Theopompus zu Sparta das

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 79

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Ehr. 7c- tm dem Hofe des lydischen Königs Crösus. Um 500 v. Ehr. mischten sie sich nichtohneanmaßung in dieangelegen- heiten der Athener. Bald hierauf brachten die persischen Kriege folgenreiche Bewegungen über ganz Griechenland. lli. A t h e n. Zwei Dinge hoben die Bildung der Bewohner von Attica sehr frühe: die ägyptische Colonie unter Cecrops, und dann, daß Attica wegen der ursprünglichen Wildheit und Armuth seines Bodens in den ersten unruhigen Zeiten, und in den Zeiten der Wanderungen feindlichen Angriffen weniger ausgesetzt war, als andere griechische Staaten. Frühe blühte insbesondere der Ackerbau in die- sem Lande, und dankbar erkannten es späterhin die übri- gen Griechen, daß er aus Attica zu ihnen gekommen sey. Bald entstand neben demselben auch Kunstfleiß. So konnte Theseus, der hochgefeierte Held Athens, schon um 1235 v.chr. die Einwohner inedlesl^rrcl^/itönt) Landbauer (yewpyoi) und Gewerbetreibende fiyjulovpyoi) eintheilen. Bis auf ihn halten die Einwohner von At- tica zerstreut, in verschiedenen, sich selbst regierenden, Ort- schaften gelebt. Er aber hob die Räthsversammlnngen und Regierungen in allen attischen Städten, Athen ans-, genommen, auf, und errichtete in der letzter» Stadt ei- nen gemeinschaftlichen Rath, und einen gemeinschaftli- chen Gerichtshof für ganz Attica. So zwang er die Einwohner von Attica, Athen als die einzige Stadt an- znsehen, und da sie nun alle ihre Abgaben dahin liefer- ten, iibergab ec den Nachkommen Athen als eine be- deutende Stadt. Überdieß befreite er die Athener von dem Tribute, welchen sie dein Könige Minos von Cre- ta geben mußten. Einer seiner Nachfolger, Menes- theus, führte die Athener in dem trojanischen Kriege an. Auch der Name des letzten attischen Königs ward sehr gefeiert. „Alseinst," erzählt die Sage, ))die Athe- ner von den Spartanern hart bedrängt wurden, ward ein Orakel Apolls bekannt, welches derjenigen Partei den Sieg versprach, deren Feldherr von Feindes - Hän- den fallen würde. Der König von Athen beschloß den Göttcrspruch in Erfüllung zu bringen, vertauschte sein

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 55

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 55 Don den Cycladen find bemerkeuswerth: 1- And ros- 2- D e lo S durch die daselbst gefeierten Feste, so wie 3. Paros, durch seinen Marmor berühmt. 4- Maros, fruchtbar, und besonders weinreich. 5- Melos. 6. Ceos, Vaterland des Simonides. 7. Syros, Vaterland des Pherecydes. x. Seriphus, sehr gebirgig. Vcrbannuugsort der Römer. 9. Siphnos, durch Goldminen ausgezeichnet. Don densporaden zeichnen wir aus: i-Scyros, durch den König Lncomedes berühmt. 2. Thera, Colonie der Spartaner. 5. Amorgos. 4. Jos. Unter den einzeln liegenden größern griechischen Inseln sind vorzüglich bemerkenswert^): 1. Samothrace, besonders wegen seinermysterien wichtig. 2. Tba sus. 3-Im« bros. 4. Lcmnus. 5- Karpathus. 6. Greta- Berge: Ida- Städte: Cydonia, Gortyna, Cnossus. 7- Cp« pros.* Städte: Salamis, Paphos, Citium. Endlich unter den griechischen Inseln längs der Küste von Vorderasien waren die bedeutendsten: 1. Lesbos. Städte: Mit y lene, Methymna. 2-Chios- 3. Sa« mos- 4. Cos. 5- Rhodus. Zu diesen zwei Theilen der griechischen Welt kam noch ein dritter: die vielen Colonieen der Griechen: denn auch die Pflanzorte, ob sie wohl durch Meere und Barbaren von dem zusammenhängenden Hellas (?/ (Swexv> 'Exxus) getrennt waren, wurden doch zu Hellas gezählt. Davon tiefer unten. Quellen der griechischen Geschichte. Homer, H e r 0 d 0 t, T h u c y d i d e S, X e n 0 p h 0 n, A p 0 U lob 01*, Orod 0 r von Sicilien , Nepos, Strabo, Plutarch, Justin, Pausanias. Oie griechischen Schrift« steller überhaupt. Der parische Marmor oder Mar, m 0 r Pari» in. r. Abstammung der Griechen. Den reichen und schön ausgebildeten Sagen der Grie- chen scheint in Bezug auf die Abstammung der griechischen Völker folgender Zusammenhang zu Grunde zu liegen. Un- ter den Ureinwohnern Griechenlands ragten Pelasger und Hellenen, wahrscheinlich aus Asten eingewanderte Stamme, vornehmlich hervor. Die Pelasger wohnten zuerst im Peloponnes, die Hellenen m Phociö und den Um- gebungen des Parnassuö. Die Pelasger, erzählt die Sa- ge, errichteten in dem Peloponnes in uralter Zeit (etwa um 2000 v. Chr.) die Staaten Sicyon und Arg o S, und späterhin andre Staaten. Znachus, ein Sohn des Dcea- nuö und der Tethys, wird als der Urheber der argivischen

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 56

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
5 6 Alte Geschichte. Herrschaft genannt, und Phoroneus, der Sohn und Nachfolger desselben, regierte zu der Zeit der Ogygischen Fluth, welche Acte überschwemmte. Bald aber ergriff die Pelasger, die, wie es scheint, ihnen ganz besonders eigne Wanderungslnst. Onotrus und Peueetius, Ab- kömmlinge des Königs Phoroneus, führten (um i650 v. Chr.) Pflanzvolker nach Italien; unrerachäuö, Phthius und Pelaög.uö aber ließen die Pelasger (um 1620 v. Chr.-sich innord-Griechenland, besonders in Thessalien nieder. Doch etwa um 1500 v. Chr. wurden die Letzter» von den Hellenen vertrieben, und bald darauf nahmen eben diese Hellenen (zwischen 1500 und 1500 v. Chr.) nach und nach fast ganz Griechenland ein, so, daß die Pelasger sich nur noch in Arcadien und den Gebirgen des Ossa und Dlympus behaupteten, und viele derselben nach Italien oder nach Creta und andern Inseln auswanderken. Als Haupt der Hellenen wird Deuealion genannt, welcher (um 1500 v. Chr.) in den parnassischen Gebirgen um Lycorea herrschte, aber wegen einer großen Fluth diese Gegenden verließ, und dadurch die Wanderungen seiner Horde veranlaßte. Er hatte, wie die Sage lehrt, zwei Söhne: Hellen und Amphictpon; und die drei Söhne Hellens: Äolus, Der ns und Anthus, waren die Stammvater der ver- schiedenen hellenischen Stämme, und die Gründer vieler hellenischen Staaten. Die Äoler verbreiteten sich über Acarnanien, Atollen, Phocis, Locris, Ekis und die westlichen Inseln Griechenlands. Die Dorer ließen sich in Macedonien und Creta nieder, und legten am Fuße des Deta die dorischen Bierstädte an. As u t h u s, der dritte Sohn Helleus, hatte mit Creusa,der Tochter des attischen Königs Grechtheus, zwei Söhne, Ion und Achäus, erzeugt. Ion und sein Stamm, aus Athen vertrieben, .ließen sich in Ägialea im Peloponnes nieder, welches von nun an Io- nia (in späterer Zeit A chasa) hieß. Dw Achäer nahmen Arges und Lacedämon ein. G. 2. Ursprü nglicher -Zusta n d der Griechen. So wie Griechenland ursprünglich rauh, waldig und voller Sumpfe war, so mangelten auch den ersten Bewoh- nern desselben, den Pelasgern sowohl als Hellenen, die er-

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 57

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Ehr. 57 sie» Anfänge der Bildung. Sie lebten in gesetzloser Ehe; des Ackerbaues unkundig nährten sie sich von freiwilligen Gaben der Erde; selbst der Gebrauch des Feuers war ih- nen am Anfänge fremd. Es fanden unaufhörliche Wan- derungen statt, und gerade die bcßten Lander erlitten den häustgsten Wechsel. 3. Was ihre Bildung förderte. Vieles indeffen vereinigte sich, was die Bildung der Griechen begünstigte. Vor allein ein milder Himmel, eine fruchtbare, aber Fleiß erfodernde Erde, und die Lage ihres Landes, vermöge welcher sie dem geduldeten Asien und Africa nahe waren. Colonieen aus Asien undafriea brach- ten auch wirklich (zwischen 1600 - 1400 v. Ehr.) mannig- faltige Keime der Bildung nach Griechenland, und die An- führer derselben waren Stammväter von Geschlechtern, de- ren Andenken die Sage sowohl als die Dichtkunst vor An- dern feierte. Aus Ägypten kam (um 155o V. Ehr.) Ce- crops, und entwildcrte die Einwohner von Attika. Viele Namen seiner Nachkommen (Eranaus, Amphictyon, Erich- thonius, Pandion, Erechtheus, Cecrops Ii., Pandiou Ii., Ägeuö, Theseus, Menestheus, Demophoorr, Oxynthes, Aphidas, Thymoetes, Melanthus, Codrus) sind in den griechischen Stammsagen verherrlicht. Wahrschein- lich ebenfalls um 1550 v. Ehr. kam Eadmus aus Phö- uicien, ließ sich mit einer Colonie in Böotien nieder, und brachte, wie die Sage lehrt, ausser mancherlei Kenntnissen auch die Buchstabenschrift nach Griechenland. (Lajns, Hdipus, Eteocles und Polynices). Eine zweite Colo- nie aus Ägypten siedelte sich unter Danaus (um 1500 v. Ehr.) in Argos an. (Die fünfzig Töchter des Danaus; Lynkeus, Perseus und dessen Heldenstamm). Pelops endlich, aus Phrygien vertrieben, gründete die Cultur im Peloponnes (1400 oder 1300 v. Ehr.), dem er auch den Namen gab. ( Das Geschlecht der Atriden). Auch an den, besonders in Creta und Samothrace seit uralter Zeit einheimischen, Mysterien richtete sich wohl der Geist der Griechen auf. Uberdieß war in Griechenland viel zu we- nig Einheit, theils wegen dessen natürlicher Zerstückelung, theils wegen der scharfen Trennung der verschiedenen Zwei-

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 59

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 59 5. Der trojanische Krieg. So weit waren die Griechen in der Bildung verge- rückt, als der, in der Geschichte des griechischen Helden- alters denkwürdige, trojanische Krieg (1194— 1184 v. Ehr.) ausbrach. Helena, die Tochter des mächtigen Ty rida reu S von Sparta und die Gemahlin des Menelaus, des Bru- ders von Agamemnon, war von Paris, einem Soh- ne des Priamus, des Herrschers von Troja, entführt worden. Umsonst verlangte ihr Haus Genugthuung. De- sto heftiger erwachte der alte Haß zwischen den Atriden und der trojanischen Königs-Familie. Besonders war Aga- memnon, welcher ausser Argos noch einen Theil der Nord- küste am cormthischen Meerbusen beherrschte, äußerst thä- tig, die Schmach seines Hauses zu rächen; und seine Auf- foderungen fanden um so leichter Gehör, da die griechi- schen Helden in dieser Zeit mit Lust kühne Abentheuer im Auslände unternahmen. Auch lockte wohl Manchen der größere Neichthum Kleinasiens. Aus allen Gegenden Griechenlands, Acarnanien ausgenommen, versammelten sich Helden, (Achilles, Patrocluö, Nestor, Diomedeö, Idomeneus, Odysseus, Ajax und andre) um Agamem- non, welchen sie als Oberhaupt der Unternehmung aner- kannten. Auf zwölfhundcrt Fahrzeugen schifften gegen hunderttausend Mann von Aulis in Böotien aus, und er- kämpften glücklich die Landung. Aber zehn Fahre lang, wie die Sage lehrt, mußten die Griechen einen vielfachen Kampf mit den Trojanern und deren Bundesgenossen beste- hen, bis es ihnen endlich gelang, Troja zu erobern und das Reich des Priamuö zu zerstören. Dreifach war der Gewinn der Griechen von diesem Kriege: erstlich, durch den längern Aufenthalt indem ge- bildeteren Kleinasien hatten sie selbst an Bildung gewon- nen; dann ward durch die Verbindung griechischer Stäm- me zu einer gemeinschaftlichen Unternehmung zuerst und für lange Zeit der Gemeingeist unter ihnen geweckt; endlich gab dieserkrieg der immer mehr aufblühenden epischemdicht- kunst der Griechen einen trefflichen Stoff. Indessen war die Rückkehr der Griechen von Tro- ia auch von vielem Unglücke begleitet. Mehrere Anführer

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 60

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
6ö Alte Geschieht e. kamen auf dem Rückwege um. Andre, noch beklagens- rverther, wurden von ihren Familien wie Fremdlinge empfangen. Das Haus Argot» vornehmlich war in Schandthaten versunken. Innerhalb des Zeitraums ei- niger Menschenalter sah inan die meisten Hauser der Für- sten, welche Priamus Reich zerstört hatten, erlöschen und Hu Grunde gehen. Das trojanische Ne ich umfaßte das westliche My- fieu in Vorderasien. Die bedeutendsten Flüsse waren der Scamander oder A'anthus und der Siinois; der Berg Ida war auch durch Bergbau berühmt; uw ter den Städten werden. Dard anus, Ilium (Troja) und Abydus ausgezeichnet. Aber auf der Geschichte dieses Staates ruht tiefes Dunkel. Man meint: Thracier haben denselben gegründet. Als einer der ältesten Könige wird Teurer genannt, welcher nach Einigen aus Ereta, nach Andern aus Groß«Phrygien (um 1400 v. Ehr. ) eine Co- lonie an die Küste von Mysien führte; daher Teuerer der Name der alten Bewohner des Landes. Darda uns, aus Samothrace und Gemahl der Erbtochter Teucers, gab den Einwohnern den Namen Oardaner, und erweiterte ihr Ge- biet durch Eroberungen, so wie sein Sohn und Nachfolaer Erichthonius die Künste des Friedens förderte. Acker- bau, Bergbau, Handlung und Schifffahrt scheinen wirklich schon geraume Zeit vor dem trojanischen Kriege in Troja ge, blüht zu haben. Auf. Erichthonius folgte sein Sohn Tr o s (daher Trojer), welcher die Stadt Troja erbaute. Als Ganymedes, der Sohn dieses Tros, von Tantalus, dem Herrscher von Sipylus, entführt ward, entstand ein Krieg, in welchem Tros das Leben verlor- Ilus, der Sohn und Nachfolger des Tros, setzte diesen Krieg fort, eroberte das Land des'tantalus und nöthigte dessen Sohn Pelopö, nach Griechenland auszuwandern. Laomedon, der Sohn des Jlus, verlor, wie die Sage erzählt, in einem ver- derblichen Kriege mit Hercules das Leben. Sein Sohn und Nachfolger Podarkes (Priamus), zur Zeit des trojanischen Kriegs, war der letzte König der Trojaner. Nach der Rückkehr der Griechen soll Antenor, ein Ur- enkel von Tros, mit Henetern aus Paphlagonien nach Ober- Italien, He tenus, ein Sohn des Priamus, nach Ma- cédonien, und Äneas mit Trojanern nach Mittel, Italien ausgcwandert scyn- Das verlassene Land ward von Mystern und Phrygiern eingenommen, und späterhin zu einer Provinz Lydiens gemacht. (). Di0 dorische Wanderung. Als man die Rückkehr der Ruhe erwartete, sielen die Dorer (um 11.00 v. Chr.) unter der Anführung der H e- ¥‘
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